Der letzte Ort, die letzte Station auf
unserer insgesamt neuntägigen Reise. Senj, direkt am Meer gelegen.
Es ist stürmisch, der Wind pfeift. Er Peitscht über das Wasser
hinweg. Das Meer ist in Bewegung, die Wellen nehmen zu. Unsere
Kopfbedeckung müssen wir mit beiden Händen festhalten.
Senj liegt eigentlich sehr idylisch.
Direkt am Meer gelegen, die zwischen Rijeka und Zadar gelegene
7000-Einwohner-Stadt wird vom Hinterland durch das Gebirge des
Velebit vom Hinterland abgetrennt. Unsere Route nach Senj führte uns
über den Vratnik, einem 700m hohen „Bergpass“. Von oben hat man
einen atemberaubenden Blick auf die Stadt im Tal, im Hintergrund
liegt das Meer. Die vorgelagerten Inseln, die die kroatischen
Küstenregionen von Nord nach Süd prägen, sind ebenfalls zu sehen.
Eine grüne, baumreiche Vegetation prägt die Umgebung rund um den
Berg, den Gebirgszug des Velebits überhaupt.
Von dem Bergübergang sind es nur wenige Kilometer hinab nach Senj. Die Straße schlängelt sich serpentinenartig ins Tal, in einen der ältesten Orte der oberen Adriaküste. Bereits zur Römerzeit war es unter dem Namen Senia eine bedeutende Siedlung.
Ab dem 12. Jahrhundert besiedelten die Kroaten das Gebiet und gehörte zum Geschelcht der Frankopanen. Nach der Befreiung von den Osmanen blühte Senj auf, erwarb Wohlstand durch Handel und Seefahrt. Man duellierte sich mit den nördlich gelegenen Rijeka und Bakar um die Bedeutung als Haupthafen. Das Rennen verlor man, auch wegen des fehlenden Anschlusses an das Eisenbahnnetz. Mit dramatischen Folgen. Die Industrie kam zum Erliegen, Menschen wanderten aus. Heute ist das Leben auch nicht sehr viel leichter zu bewältigen. Der Tourismus spielt eine zentrale Rolle. Man versucht mitzuhalten, mit den Zadars, Trogirs, Pags und Krks dieses Landes. Gelingen tut das eher nicht. Der Zahn der Zeit nagt an der Stadt. Die Häuser bräuchten eine Frischzellenkur. Der Putz fällt ab, die Holzfenster verlieren ihre Isolierfunktion. Es ist grau und trist. Es tut einem fast leid. Wir laufen durch die Straßen Senj’s. Über uns thront die Festung Nehaj auf dem gleichnamigen Berg, mit dem quadratischem Grundriss und vier Halbtürmen an jeder Eckseite. Quadratisch, praktisch, gut. Gut erhalten jedenfalls. Im 16. Jahrhundert wurde sie, mit Baumaterial aus abgerissenen Häusern aus der Umgebung Senj’s, erbaut. Sie war Hauptstützpunkt der Usoken, einer Gemeinschaft von Kriegsflüchtlingen. Ein Kulturdenkmal, eine Sehenswürdigkeit, das heute ein Museum beherbergt. Die einzig nennenswerte eigentlich. Leider, weil der Ort mit seiner Umgebung und seiner Natur, dem Meer und dem Velebit, Potential für mehr hätte. Die Voraussetzungen wären gegeben. Nur ist der Ort im Laufe der Jahrzehnte stehen geblieben, hat die Entwicklung zum Urlaubsort verschlafen. Eben auch ein Beispiel für Kroatien. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Tourismus ist die Lebensader. Funktioniert dieser Wirtschaftszweig in den Regionen nicht, geht es den Menschen auch nicht bestens. So auch in Senj.
Von dem Bergübergang sind es nur wenige Kilometer hinab nach Senj. Die Straße schlängelt sich serpentinenartig ins Tal, in einen der ältesten Orte der oberen Adriaküste. Bereits zur Römerzeit war es unter dem Namen Senia eine bedeutende Siedlung.
Ab dem 12. Jahrhundert besiedelten die Kroaten das Gebiet und gehörte zum Geschelcht der Frankopanen. Nach der Befreiung von den Osmanen blühte Senj auf, erwarb Wohlstand durch Handel und Seefahrt. Man duellierte sich mit den nördlich gelegenen Rijeka und Bakar um die Bedeutung als Haupthafen. Das Rennen verlor man, auch wegen des fehlenden Anschlusses an das Eisenbahnnetz. Mit dramatischen Folgen. Die Industrie kam zum Erliegen, Menschen wanderten aus. Heute ist das Leben auch nicht sehr viel leichter zu bewältigen. Der Tourismus spielt eine zentrale Rolle. Man versucht mitzuhalten, mit den Zadars, Trogirs, Pags und Krks dieses Landes. Gelingen tut das eher nicht. Der Zahn der Zeit nagt an der Stadt. Die Häuser bräuchten eine Frischzellenkur. Der Putz fällt ab, die Holzfenster verlieren ihre Isolierfunktion. Es ist grau und trist. Es tut einem fast leid. Wir laufen durch die Straßen Senj’s. Über uns thront die Festung Nehaj auf dem gleichnamigen Berg, mit dem quadratischem Grundriss und vier Halbtürmen an jeder Eckseite. Quadratisch, praktisch, gut. Gut erhalten jedenfalls. Im 16. Jahrhundert wurde sie, mit Baumaterial aus abgerissenen Häusern aus der Umgebung Senj’s, erbaut. Sie war Hauptstützpunkt der Usoken, einer Gemeinschaft von Kriegsflüchtlingen. Ein Kulturdenkmal, eine Sehenswürdigkeit, das heute ein Museum beherbergt. Die einzig nennenswerte eigentlich. Leider, weil der Ort mit seiner Umgebung und seiner Natur, dem Meer und dem Velebit, Potential für mehr hätte. Die Voraussetzungen wären gegeben. Nur ist der Ort im Laufe der Jahrzehnte stehen geblieben, hat die Entwicklung zum Urlaubsort verschlafen. Eben auch ein Beispiel für Kroatien. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Tourismus ist die Lebensader. Funktioniert dieser Wirtschaftszweig in den Regionen nicht, geht es den Menschen auch nicht bestens. So auch in Senj.
Nach wie vor stürmt es heftig. Das
Meer ist in Wallung. Zum Abschluss wollen wir unser restliche Kuna in
ein Abendessen investieren. Mit Blick auf das Wasser werden wir
fündig und sitzen in geschützter Lage am Tisch. Sehr freundlich
heißt uns die Bedienung, in diesem Fall ein junger Mann, willkommen
und preist uns die Spezialitäten des Hauses an. In perfektem Deutsch
übrigens. Seine Intention ist klar, er zielt auf unser Trinkgeld.
Das bekommt er auch. Wenn auch es oftmals zu freundlich und insgesamt
zu übertrieben wirkte. Nicht authentisch. Aber das ist nur ein
kleiner Kritikpunkt. Die Grillplatte ist sehr fein und lecker.
Verschiedene Fleischsorten als Filet, Steak oder Spieß waren im Nu
verputzt, dazu Pommes als Beilage. Satt bis oben, Platz für den
Nachtisch muss aber immer noch sein. Das kostenlose Dessert, ein
Eierkuchen mit Apfelmus und Puderzucker, rundete nicht nur das
fantastische Essen, sondern die gesamten neun Tage voller Erlebnisse
grandios ab.
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