Plauen. Die Stadt der Spitze. Für
vier Wochen verwandelt sich die Innenstadt in ein kleines
Weihnachtswunderland. Der Weihnachtsmarkt hält Einzug. Ein
Anziehungspunkt für die Vogtländer in der Adventszeit. Seit 300
Jahren gibt es ihn bereits.
Der Weihnachtsmarkt spielt sich rund um
den Altmarkt ab. Die umgebenden Bürgerhäuser und das wunderschön
beleuchtete Alte Rathaus mit dem charakteristischen Giebeldach und
der Sonnenuhr. Davor der riesige, mit LED-Lichtern behangene
Weihnachtsbaum. Ein bezaubernder Charme, der einen beeindruckt. Fast
schon das Highlight.
Es ist ein kleiner Weihnachtsmarkt. Nicht zu vergleichen mit den Magneten in Dresden oder Leipzig. Auch im Wettbewerb mit dem Weihnachtsmarkt in Gera steht er ein wenig hinten an. Dennoch der größte im Vogtland. Das, was man sucht, findet man.
Hundertprozentig.
Kleidung, Mützen, DVDs zum Beispiel.
Die Asiaten sind da. Nur will das keiner bzw. kaum einer. Der Wert
liegt auf dem Kulinarischen. Pizza, Steak, Currywurst, Roster,
belegtes Knoblauchbrot, Pilzpfanne oder Gyros. Für jeden Geschmack.
Das Knoblauchbrot mit Tomate und Lauch reicht uns nicht, macht uns
nicht satt. Aber lecker. Zwei Steaks im Brötchen gönnen wir uns
zusätzlich. Vom Schwein, zart und ohne Fett. Wir sind zufrieden. Der
Bauch ist voll, der Hunger gestillt. Ein Glühwein muss sein. Eier-
oder Kinderpunsch gibt es auch. Heidelbeere will ich. Den bekomme
ich, nur anders. Normaler Glühwein mit Heidelbeerlikör. Ich
schlürfe und mir verzieht es das Gesicht. Kerniger Alkoholgehalt.
Den kann man förmlich riechen. Trotzdem schmeckt es uns. Die Wärme
erobert unseren kalten Körper. Dieses feuchte Wetter zieht sich in
die Knochen, trotz
passender Kleidung, das macht es
manchmal nicht angenehm.
Rund um das Pyramidenhaus, wo sich die
Pyramide wirklich dreht, dem Treffpunkt für Glühweintrinker,
scharen sich die Menschen. Die Gesprächsfetzen, gepaart mit dem
sächsischen Dialekt, ist in den Unterhaltungen nicht überhörbar.
Eine lockere Stimmung macht sich breit.
Wir laufen nochmal durch die Reihen der
Buden und Stände. In ihnen harren die Besitzer aus und warten darauf
ihre Waren verkaufen zu können. Darunter echte Spezialitäten. Honig
aus Finnland, Käse aus den Niederlanden oder die geräucherte Wurst
aus der Plauener Region und dem Vogtland.
Klar, dass sich die Veranstalter ein
buntes Programm haben einfallen lassen. Besonders für die Jüngsten
ist einiges geboten. Vor allem ist der Sandmann für die Kids ein
spannendes Erlebnis. Chöre geben ihr Bestes. Lichter-Umzug,
Weihnachtspostamt oder auch Stadtführungen gehören in das Programm.
Es ist schon einiges geboten. Schlager sind sicher die
verkaufsoffenen Sonntage, wo alle Geschäfte in der Innenstadt für
ein paar Stunden geöffnet haben. Dann drängen sich die Menschen
durch die Gassen.
Wer Weihnachtsstimmung mit ins
vertraute Heim transportieren will, kann sich mit den altbewährten
Dekorationsartikeln eindecken. Pyramiden, Kugeln und Figuren für den
Tannenbaum, Holzschnitzereien können für den Eigenbedarf erworben
werden. Manche verlieren sich ja in diesen Dingen.
So geht ein
gemütlicher Abend, bei knackigen Kältetemperaturen von -1 Grad, auf
dem Plauener Weihnachtsmarkt dem Ende entgegen. Die gebratenen
Mandeln läuten ihn ein. Wer ein spektakulären und monströsen
erwartet hat, der wird enttäuscht sein. Das soll es auch nicht sein.
Die Einfachheit und Bodenständigkeit in einer familiären Atmosphäre
machen die Plauener Vorweihnachtszeit aus. Ohne großes Tam-Tam. So
wie die Menschen im Vogtland.
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