Tarnow soll angeblich eine der schönste Städte im südpolnischen Raum sein. Eine der größten in jedem Fall. Über 130000 Einwohner sprechen die harten Fakten. Wo die Menschen vordergründig wohnen, sieht man sofort. Sozialistischer Wohnungsbau. Platte an Platte. Zehngeschossig. Endlos. Nicht nur die Randbezirke, bis ins Stadtinnere schießen sie empor. Die einen in strahlenden, sanierten Außenfassaden, bei den anderen bröckelt der Putz. Den ostdeutschen Städten Gera oder Halle geht es auch nicht anders.
Wir befinden uns an der
nördlichsten Spitze der Karpaten. Dafür ist es außergewöhnlich,
welch Temperaturen in Tarnow herrschen. Die Stadt gilt als Wärmepol
Polens. Die höchste Jahresdurchschnittstemperatur ist verantwortlich
für ein angenehmes Klima.
Tarnow taucht erstmals im 14. Jahrhundert in den Geschichtsbüchern auf. Vor allem Krakauer und Bürger aus Nowy sacz kamen in die Stadt. Die wuchs rasant. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung umso mehr. Teilweise waren es 50 % der Einwohner. Gewaltig. Als die Österreicher mit ihrer Monarchie das Zepter übernahmen, gewann man als Handelsstadt an Gewicht und Bedeutung. Von jenen guten Zeiten hat einiges überlebt, sichtbar in einigen Sehenswürdigkeiten.
Uns zieht es ins Zentrum Tarnows. Der Rynek ist unser Ausgangspunkt. Wie so oft. Der Marktplatz besticht durch die umrahmenden historischen Bürgerhäuser, von denen die ältesten aus dem 16. Jahrhundert stammen und dem repräsentativen gotischen Rathaus im Zentrum des Platzes. Im 15. Jahrhundert wurde das sandsteinfarbenen Bauwerk erbaut, später im 16. Jahrhundert erhielt es die charakteristische Renaissance-Attica. Der Rynek erstrahlt dank der sorgfältigen und aufwendigen Sanierung in einem glanzvollen Licht. Das Regionalmuseum Tarnows ist in einem der Bürgerhäuser untergebracht. Kunstsammlungen aus den vergangenen Tagen kann man in den dortigen Räumlichkeiten begutachten. In den Laubengängen haben sich kleine Bierstuben, Cafes und Restaurants angesiedelt. Unmittelbar in der Nähe befindet sich die dreischiffige Kathedrale St. Maria. Ihre Anfänge beruhen auf dem 14. Jahrhundert. Ihr heutiges neugotisches Erscheinungsbild bekam sie im fünf Jahrhunderte später. Im Innern birgt sie mehrere außergewöhnliche Grabdenkmäler, besonders die der Familie Tarnowski, aus Renaissance und Barock.
Tarnow taucht erstmals im 14. Jahrhundert in den Geschichtsbüchern auf. Vor allem Krakauer und Bürger aus Nowy sacz kamen in die Stadt. Die wuchs rasant. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung umso mehr. Teilweise waren es 50 % der Einwohner. Gewaltig. Als die Österreicher mit ihrer Monarchie das Zepter übernahmen, gewann man als Handelsstadt an Gewicht und Bedeutung. Von jenen guten Zeiten hat einiges überlebt, sichtbar in einigen Sehenswürdigkeiten.
Uns zieht es ins Zentrum Tarnows. Der Rynek ist unser Ausgangspunkt. Wie so oft. Der Marktplatz besticht durch die umrahmenden historischen Bürgerhäuser, von denen die ältesten aus dem 16. Jahrhundert stammen und dem repräsentativen gotischen Rathaus im Zentrum des Platzes. Im 15. Jahrhundert wurde das sandsteinfarbenen Bauwerk erbaut, später im 16. Jahrhundert erhielt es die charakteristische Renaissance-Attica. Der Rynek erstrahlt dank der sorgfältigen und aufwendigen Sanierung in einem glanzvollen Licht. Das Regionalmuseum Tarnows ist in einem der Bürgerhäuser untergebracht. Kunstsammlungen aus den vergangenen Tagen kann man in den dortigen Räumlichkeiten begutachten. In den Laubengängen haben sich kleine Bierstuben, Cafes und Restaurants angesiedelt. Unmittelbar in der Nähe befindet sich die dreischiffige Kathedrale St. Maria. Ihre Anfänge beruhen auf dem 14. Jahrhundert. Ihr heutiges neugotisches Erscheinungsbild bekam sie im fünf Jahrhunderte später. Im Innern birgt sie mehrere außergewöhnliche Grabdenkmäler, besonders die der Familie Tarnowski, aus Renaissance und Barock.
So erkunden wir zu Fuß die
restauriert herausgeputzte Innenstadt. Geschäfte säumen die
Flaniermeilen. Der osteuropäische Charme ist nicht von der Hand zu
weisen. Die Häuserfronten mit Elementen aus drei Epochen verleihen
einen Hauch von Glanz und Gloria. Die erstrecken sich bis zur
erhaltenen Stadtmauer.
Ein Trupp von Schülern, sie sind im Teenageralter, marschiert mit Megafon und Lautsprechern zur Mittagszeit durch die Stadt. Lautstark. Vermutlich feiern sie den hart erkämpften Schulabschluss. Die bringen Leben in die Bude. Trotzdem ist die Altstadt recht bebt, einige Menschen sind unterwegs.
Tragische Vergangenheit gibt es
auch in Tarnow. Zum einen der Zweite Weltkrieg mit der Vertreibung
der jüdischen Bevölkerung. 1939 waren noch die Hälfte der
Einwohner Anhänger des verfolgten Glaubens. Ein Großteil wurde
bestialisch ermordet. Im ehemaligen jüdischen Viertel erinnern
hebräische Inschriften an Häuserfronten und Fassaden an die
ehemaligen Bewohner. Die Synagoge wurde niedergebrannt. Juden
starben. Nur die Birma erinnert heute daran.
Zwei Jahrzehnte vorher. Tarnow
war ein Schauplatz der umkämpften Schlachten im Ersten Weltkrieg. Im
unmittelbaren Kontext steht sie mit der Schlacht von Tarnow-Gorlice.
In ihr gelang den Österreichern, unterstützt von den Deutschen, der
Durchbruch durch die russische Front. Die Russen hatten 1915 weite
Teile Polens bis zum Karpatenkamm eingenommen. Die Soldatenfriedhöfe,
vor allem im Umland Tarnows zeugen heute davon. In Tarnow direkt
erinnert nur noch wenig an die beiden Weltkriege. Sie sind fast
gänzlich aus der Stadt verschwunden, die Spuren zumindest. Nur
einige Infotafeln erinnern an diese Vergangenheit.
Es ist eine Zentrum Südpolens.
Eine Großstadt, die den Menschen Arbeitsplätze bietet. Eine Stadt,
die sich trotzdem herausputzt, in der der Stadtkern mit sehr viel
Charme restauriert wurde. Vor allem der Rynek. Vorrangig für die
Einheimischen schafft man diese Lebensqualität. Für Touristen ist
Tarnow wohl eher nur eine Randnotiz. Das nur knapp 120km entfernte
Krakau wirft zu große Schatten voraus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen