Reisen allein - (un)vorstellbar?!



Momente der absoluten Schönheit in jeglicher Form erstreben wir immer, sie zu zweit zu erleben. Diese Augenblicke miteinander zu teilen ist das was uns dieses innerste Glücksgefühl verschafft, diese unglaubliche Zufriedenheit. Wir sehnen uns danach, weil es diesen Zustand nur vereinzelt oder phasenweise gibt. Die Dauerhaftigkeit davon existiert nicht, meiner Meinung nach jedenfalls.

Die Frage ist nur, muss man diese Momente so definieren, dass diese nur mit Partnern oder Freunden erlebnisreich und in Erinnerung bleiben. Oder kann man den Augenblick für sich genauso allein genießen. Das ist individuell abhängig, vom Wesen des Charakters und von der Einstellung eines selbst. Das letztere ist entscheidend.
Generell ist das im Leben so. Der Bereich des Reisen ist ein Beispiel daraus. Viele alleinstehende scheuen sich, allein in die Welt aufzumachen, haben Hemmungen. Aber warum?
Der Drang, die schönen Flecken der Welt zu sehen, ist in mir immer vorhanden. Wenn niemand Zeit und Lust hat, dann geht das nur allein. Man kann nicht alles davon abhängig machen. Nicht sich selbst einschränken lautet die Devise. Denn man kommt selbst am kürzesten, das wird oft vergessen. Vielen von uns lähmt dabei die Angst vor Einsamkeit. Für einen Großteil der Horror. Jeder ist sozialbedürftig, jeder braucht diese emotionalen Verbindungen von Angesicht zu Angesicht. Das ist klar. Der Mensch ist so. Einige verlernen jedoch ihre Zeit sinnvoll allein zu gestalten, etwas Konstruktives mit der eigenen Person anzustellen. Eben auch im Urlaub. Ein Partner oder ein Freund hilft an der Stelle. Für ein paar Tage kann man da herausbrechen. Aus diesem Trott. Vielleicht auch sich selbst reflektieren, sich neu erfinden und entdecken. Am Ende gibt das Kraft und neue Lebensenergie. Mir zumindest.

Negative Seiten gibt es natürlich, das will ich gar nicht verschweigen. Momente mit jemanden zu erleben, schweißt zusammen, lässt auch die Plätze und Kulturen dieser Welt in einem glänzenden Licht erstrahlen. So etwas verbindet emotional immer. Mögliche auftretende Probleme und Zwischenfälle, Pannen zum Beispiel, sind erträglicher. Subjektiv auch weniger schlimm. Man weiß sich schneller zu helfen, die Probleme lassen sich einfacher lösen im Team. Allein dieses Gewissen, sich gegenseitig helfen zu können, beruhigt. Man durchlebt das gleiche Schicksal.
Materiell gesehen, ist es der Zuschlag, der auf Hotelzimmer oder bei Pauschalreisen erhoben wird. Das geht auf den Geldbeutel. Für mich allerdings keine Ausrede. Urlaube in fremden oder im eigenen Land sind da um seine hart verdienten Moneten in die Welt hinaus zu schmeißen. Es ist nie eine Fehlinvestition. Nie. Auch als Single Traveller lernt man mit Aufgeschlossenheit, Offenheit und Freundlichkeit schnell neue Leute kennen. Manche teilen mit einem sogar das Schicksal.
Die Unabhängigkeit über sich selbst nimmt einem keiner. Für kurzer Zeit tut das gut. Zu sich kommen, auf sich besinnen, mit sich ins Reine kommen und die Seele baumeln lassen. Kraft tanken. Auch das kann man gut allein.





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