Warum immer der gleiche Ort ? Naja...

Wir urlauben jedes Jahr, mindestens einmal, viele mehrmals. Wir Deutsche gelten nicht für umsonst als Reiseweltmeister. Richtig so, wie ich finde. Die Auszeit, oftmals bitter nötig, müssen wir uns gönnen, heraus aus dem Alltag. Abschalten. Teilweise nur schwer möglich in den eigenen vier Wänden. Für mich unvorstellbar. Darum machen wir uns auf in alle Herren Länder. Genießen andere Welten, andere Kulturen. Abschalten. Gut so!

Jetzt unterscheiden wir uns aber. Entdecken wir Neues oder bleiben wir beim Altbewährten? Sprich, wollen wir etwas anderes kennenlernen oder bleiben wir in der Komfortzone nach dem Motto: dort fahren wir schon immer hin, da gefällt es uns und wir wissen, was wir haben.
Ich denke, dass sich das insgesamt die Waage hält, beide Lager ausgeglichen sind. Jedes hat seine Vorteile, jede Seite seine Nachteile.

Für mich beantwortet sich die Frage von selbst. Ich will nicht den gleichen Ort zweimal sehen, zumindest nicht innerhalb eines Jahres.
Das ist mit zu eintönig. Wenn ich mir die Landkarte anschaue, dann finde ich nicht nur ein Reiseziel. Im Gegenteil, ich bekomme eher ein Anzeichen von Panik, höchstwahrscheinlich nie alles bereisen zu können. Andere Länder, andere Städte, andere Kulturen. Den Horizont erweitern steht dabei im Vordergrund, die jeweiligen Menschen kennen zu lernen, zu verstehen und sich vielleicht Kleinigkeiten anzunehmen. Aber das geht schon zu weit, das muss es gar nicht sein. Wir müssen hinaus in die Welt, Abenteuer im kleinsten Sinn erleben. Überraschungen entdecken.

Gewisse Dinge und deren Hintergrund, die ich in den Medien lese, höre und sehe, kann man selbst erleben und sich so ein Bild machen. Und dafür muss man nicht in Kriegsgebiete und nicht das große Risiko eingehen, nein, um Gottes Willen. Der Konflikt im ehemaligen Jugoslawien beispielsweise wird lange nicht mehr mit Waffengewalt geführt. Deswegen heißt es nicht, dass alles im Reinen ist. In der bosnischen Stadt Mostar ist das am symbolhaftesten sichtbar. Die weltberühmte Brücke über den Fluss Nevreta verbindet nicht nur Ost- und Westteil der Stadt, sondern den der christlichen und eher kroatisch zugewandten Bevölkerung mit dem bosnischen und damit muslimischen Einwohnerteil. Das spürt man heute noch, wenn man durch die Straßen geht. Die Kriegsgräberstätten, die zweisprachigen Straßenschilder, die zwei verschiedenen Universitäten. Das meine ich mit Horizont erweitern und gleichzeitig Spannendes erleben, welches Staaten prägt über Generationen hinweg. Das lernt man nicht kennen, wenn ich jährlich immer nur an den kleinen Fleck Erde in der Welt reise. Auch wenn jeder die Vorzüge dieser Komfortzone zu schätzen weiß. Man weiß was man hat. Doch das ist der Charakter jedes einzelnen. Das sitzt tief im Inneren. Ob es Angst ist, neues kennenzulernen, um sich darauf auch einstellen zu müssen, kann man nicht sagen. Man kann ja nicht in die Köpfe schauen. Soweit will ich auch gar nicht gehen.
Aber ist der Mensch nicht zu mehr fähig?! Sollte er das nicht nutzen ?! Ich sage ja!!

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