Pag. Mit Krk ist sie die bekannteste
Insel Kroatiens. Eine Urlaubsinsel. Besonders der Norden ist bei
Reisende sehr beliebt. Für die Partygeneration ist der Strand von
Zrce das südosteuropäische Mekka für Feierwütige. Eine Insel mit
vielen Facetten. Wir entdecken sie.
Von Zadar sind es ungefähr 40km bis Pag. Es geht durch buschiges Hinterland. Der Übergang vom Festland zur Insel ist fast fließend. Über eine Brücke,gestützt von Eisenträgern, erreichen wir das Eiland, seit 1968 übernimmt sie die Funktion der Verbindung zum Festland. Vegetation ist am südlichsten Zipfel nicht wirklich vorhanden. Eine karge Fels- und Steinlandschaft prägt das Bild. Nicht einmal Sträucher oder Büsche wachsen. Einöde. Man hat das Gefühl, dass es eine künstlich erschaffene Insel ist. Kein Leben, keine Zivilisation. Die gut ausgebaute und zu befahrene Straße führt uns in Richtung Pag. Pag-Stadt. Sie hat den Namen der Insel und ist gleichzeitig deren Hauptstadt. Auf dem Weg dorthin, wird die Fauna und Flora lebendiger. Grün mischt sich in die Landschaft. Olivenbäume, Sträucher und Gräser sind vermehrt zu sehen. Kleine Siedlungen durchfahren wir. Verwunderlich, dass es Menschen gibt, die in dieser Abgeschiedenheit leben. Nahe Pag beginnen die Salinen. Die Salzgärten gehören zu den größten und ältesten des Landes. Bereits im 12. Jahrhundert wurden sie erstmals in Aufzeichnungen erwähnt. Jodisches Meersalz wird aus ihnen gewonnen. Ein typisches Produkt Pags und heute noch wichtiger Wirtschaftszweig.
Unterwegs in der Hauptstadt
Der Hauptplatz bildet das Zentrum, das
Herzstück. Der Marmor reflektiert das Licht. Die Augen reagieren
empfindlich, trotz Sonnenbrille. Überall wurde weißer Marmor
verbaut. Der Bodenasphalt, das Rathaus oder die Häuser, in denen
Restaurants zum Schlemmen einladen. Die Maria-Himmelfahrt-Basilika
ist der Blickfang des Platzes. Der gotische Baustil prägt das
Gotteshaus, hat aber auch Einflüsse der Renaissance. Die schwere
Holztür steht offen, wir gehen natürlich hinein. Stille, Ruhe und
kühle, angenehme Temperaturen herrschen in dem pompösen, mit
unfassbar viel Gold ausgestatteten dreischiffigen Innenraum. Wir
halten einen Moment inne. Nicht um zu beten, sondern einfach für
eine kurze Verschnaufpause. Danach geht es wieder hinaus. Der
Temperaturunterschied ist fast unerträglich. Der Rektorenpalast
gegenüber ist ebenso sehenswert. Die Fassade ist ein wirklicher
Hingucker. Sehr kunstvoll und kreativ. Nebenan steht der Wehrturm,
das alte Gefängnis der Stadt im Mittelalter.
An der Uferpromenade kann das ehemalige
Benediktinerkloster besuchen. Etwas für Kunstinteressierte. Das
Museum bewahrt historische Kunstschätze seltener und wertvoller Art.
Pager Spezialität
Die Insel Pag ist bekannt für seinen
„Paski sir“, Der würzige Schafskäse gilt allgemein als
Delikatesse und Spezialität. Er wird aus der Milch der
freigehaltenen Schafe hergestellt. Die Tiere ernähren sich
vordergründig von wildwachsenden Kräutern, die einen relativ hohen
Salzanteil in sich tragen. Gras gibt es durch den karstigen Boden nur
wenig. Zusätzlich gibt der lange Zeitraum der Lufttrocknung,
immerhin über sechs Monate, dem Käse diese markante Würze und
Note. Das riechen wir als wir einen Käseladen begehen. Der Geruch
ist wirklich prägnant und steigt sofort in die Nase. Das muss man
mögen. Wir kaufen uns trotzdem eine Portion Käse, 500 Gramm um
genau zu sein, nach der Devise: Wenn man hier ist, muss man das auch
probieren. Mir schmeckt es, einzigartig und reichhaltig dieser
würzige Geschmack. Eine echte Delikatesse. Da wir bei Spezialitäten
der Inseln sind, darf die Pager Spitze nicht vergessen werden. Sie
werden in Handarbeit geklöppelt und sind lange Tradition der
Inselkultur. Ein beliebtes Souvenir.
Viel mehr hat die kleine Stadt nicht zu
bieten. Darum neigt sich der Rundgang durch die Gassen der Altstadt
dem Ende entgegen.
Es treibt uns weiter. Über den Berg
führt uns die Straße in Richtung Novalia, immer an der Westküste
entlang. Vegetation gibt es hier oben erneut kaum, vereinzelt sieht
man Grashalme und Gewächse. Das ändert sich auf der anderen Seite
schlagartig. Plötzlich ist es sehr grün und fruchtbar für Pager
Verhältnisse. So etwas wie saftig frisches Gras und Wiesen sind zu
sehen. Aleppo-Kiefern, Pinienbäume und Sträucher sind ebenfalls
vorwiegend vorzufinden. Wein wird auch angebaut, trotz der
Trockenheit. Die Stöcke und Reben gedeihen hervorragend. Das Meer
lassen wir nicht aus dem Auge. Der Blick auf das türkise Wasser und
die zahlreichen Buchten sind wirklich atemberaubend. Dass die Insel
so beliebt bei Touristen ist, verwundert daher nicht. Jährlich
strömen die Urlauber in die Hotels, Pensionen, Appartements und
Campingplätze dieser eindrucksvollen Insel. Das war nicht immer so.
Mit dem Kroatienkrieg kam der Tourismus zum Erliegen nichts gng mehr.
Nach und nach erholte man sich. Seit der Jahrtausendwende geht es
wieder aufwärts. Das ist nicht zu übersehen. Die Deutschen
erstürmen die Insel.
Durch grüne Landschaft in den Norden
„Ibiza Kroatiens“
Wer Lust und Energie auf Party
verspürt, ist im Norden der Insel genau richtig. Wenige Kilometer
nördlich von Novalja ist das Mekka der Feierwütigen im kroatischen
Raum. Die Strände von Zrce locken jedes Jahr tausende von young
people auf die Insel. Es wird von Jahr zu Jahr beliebter. Jeden Tag
besteht die Möglichkeit Vollgas auf der Partypiste zu geben, vom
Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden. Elektronische Musik bis
der Arzt kommt, Top-Dj's legen hier auf. „Papaya“, „Aquarius“
oder das „Kalypso“ sind nur einige stilvolle Locations. Teilweise
sind es angesagte Szeneclubs aus Zagreb, die im Sommer an den Strand
von Zrce ziehen, um für Stimmung zu sorgen. Das Geldverdienen kommt
nebenbei, versteht sich. Highlight sind immer die
„Springbreakpartys“, sie gehören zu den besten Europas. Nicht
umsonst gilt es als das „Ibiza Kroatiens“. Die meisten Partygäste
wohnen erfahrungsgemäß im 2km entfernten Novalja. Die Busanbindung
ist sehr gut, der Shuttle-Service ist rund um die Uhr im Einsatz.
Tagsüber gibt es vielfältige Freizeitangebote, wie Tauchen, Jetski,
Bungee Jumping oder Beachvolleyball. Langweile kommt nicht auf.
Auf die Insel per Auto – Weg mit dem
Schiff
Eine Insel mit vielen Facetten, mit
einem breiten Spektrum an attraktiven Angeboten für Jung und Alt,
für Party und für Ruhe.
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