Die Welt scheint hier oben in Ordnung zu sein

Im Tal angekommen, erreichen wir die kleinen und engen Dörfer
Jererka, Bohinskja Cesnica und Srednja Vas V Bohinju, Wahre
Zungenbrecher, ganz schwer auszusprechen, eigentlich unmöglich. Auf
den engen Straßen in und außerhalb der Ortschaften kommen uns die
Einheimischen entgegen, laufen schnell ins andere Dorf. Bürgersteige
sind dort generell Mangelware. Stara Fuzina, ein erneut typisch
traditionellen Ort mit alten Bauernhäusern, wie die anderen Dörfer
auch, ist idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung zur
Teufelsbrücke, laut einer Sage hat Satan die Brücke persönlich
errichtet, und zum Wasserfall des Mostnica. Das Sennereimuseum im Ort
stellt eine weitere Attraktion dar.
Bilderbuch ohne Übertreibung


Wir können den Bohinska See schon sehen. Erneut diese wahnsinnige
Landschaft. Das vier Kilometer lange Gewässer liegt im Talkessel
Bohinji. Umschlossen von teils über 2000 Meter aufragenden Riesen
der Julischen Alpen, im Schatten des Triglavs, dem Nationalmonument
der Slowenen. Sein kristallklares Wasser bezieht der See aus dem
Bergfluss Savica, dessen 60 Meter tiefen Wasserfall kann man 20
Minuten vom Westufer als Naturspektakel. Ebenfalls direkt am See,
führt eine Seilbahn hinauf zum Vogel auf 1600 Meter Höhe, ein
komischer Name für einen Berg, einen weiten Blick soll man von dort
oben haben. Wir haben beides nicht gemacht, haben uns lieber die Zeit
für eine Pause mit freier Sicht auf den See mit diesem Bergpanorama,
vergleichbar mit dem bayerischen Königsee, gegönnt. Im kleinen Ort
Ribcev Laz, an der Ostseite, wird es, bedingt durch die Hotels und
Appartements für die Touristen, lebhafter. Dennoch ist es hier sehr
ruhig, sehr angenehm. Wir suchen ein Lokal, welches uns zusagt. Der
Magen knurrt langsam, es ist mittlerweile acht Uhr durch.
Slowenische Spezialität – meins auf jeden Fall


Wir beschließen nach Bohinskja Bela zurückzufahren. Der Fluss
Sava Bohinjka, der dem eben beschriebenen See entspringt und später
den Bleder See mit kristallklarem Wasser speisen wird, begleitet uns
wechselnd links und rechts der gut ausgebauten Straße.Über
Bohinjska Bistrica, eigentlich nicht erwähnenswert, kommen wir
endlich zum Ziel. Fast sterbend vor Hunger. Die Tipps, die uns die
Appartementbesitzerin gegeben hat, finden wir nicht oder haben gar
geschlossen. Da besuchen wir genau jene Lokalität, die sich uns
dringend abgeraten hat. Nämlich den Gasthof neben unserer
Unterkunft. Costoljna Rot ist sein Name. Da scheint ein
Nachbarschaftsstreit zu herrschen. Wir setzen uns in die urige Stube,
draußen ist es zu frisch für uns Warmduscher. Die Grillplatte, die
wir beim zurückhaltenden und schüchternen Kellner bestellen, ist
sehr köstlich und reichhaltig. Cevapcici, Grillwürste als Art
Debreciner , Hackfleisch und Putenschnitzel mit Pommes als Beilage
sind sehr würzig.Fleisch, Fleisch, Fleisch, immer gut. Es mundet.
Bis auf die Fliegen im Balsamico und Oel am Tisch, konnten wir uns
überhaupt nicht beschweren, zu keinem Zeitpunkt. Wahrlich
vollgefressen, gehen wir zu Bett. Ein erlebnisreicher erster Tag
neigt sich dem Ende entgegen. Zum Glück wird es die nächsten nicht
schlechter.
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